Immer wieder der Server

Erst EEE-Box, dann deren Ausstieg, dann alter Linux-Rechner, jetzt neuer Ärger. Mit dem Server fürs „Smart HideAway“ habe ich bisher wenig Glück.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Ganz am Anfang hatte ich einen „RaspBerry Pi“ ins Auge gefasst, den Einstieg in dieses Abenteuer aber wegen des hohen Lernaufwands meinerseits wieder verworfen. Ich kenne mich mit den Mikro-Kisten einfach noch nicht aus, und ich weiß zum Beispiel nicht, wie ich meine Peripherie (speziell vorhandene VGA-Monitore) damit verbinde. Also wurde erst einmal mittels Linux ein alter HP-Mini-PC reaktiviert, der sich aber bei den ersten Gehversuchen als reichlich störrisch erweis. Dann kam ich auf die Idee, eine gebrauchte EEE-Box anzuschaffen, die nach diversen Updates klaglos unter Windwows 10 arbeitete. Kaum waren auf diesem Gerät alle Anwendungen installiert, gab das gute Stück seinen Dauerbetrieb auf. War wohl zu viel verlangt.

In der Zwischenzeit war es mir aber gelungen, doch noch das ursprüngliche Altgerät unter Linux zuverlässig zum Laufen zu bringen, ans Netz zu hängen, und unter allerdings nervtöteneder Expermentierei mit FHEM, Zoneminder und TeamViewer zu bestücken. Das Gerät lief lange gut, neigt aber seit kurzem dazu, hin und wieder mit „Kernel Panic“ und Speicherplatzmangel abzustürzen. Außerdem zeigt sich jetzt, da wir wieder häufiger im Haus sind, dass der derzeit zwangsläufig in der Wohnzimmerecke nah beim Satelliteneingang residierende Computer recht laut ist. Die Geräusche von Lüfter und Platte lassen außerdem erahnen, dass dies auch kein ideales Gerät für den Dauereinsatz ist.

Doch RaspBerry? Da bekomme ich inzwischen (vielleicht unberechtigte) Zweifel, ob die Prozessorleistung reicht.

Habe mir aus diesem Grund noch einmal die dahingeschiedene EEE-Box näher angesehen. Zuerst habe ich eine 250 GByte-SSD-Platte geordert, weil meine erste Vermutung ja war, dass die eingebaute Platte in der Box im Dauerbetrieb den Geist aufgegeben haben könnte.  Eine SSD-Platte dieser Bauart macht sich auch in einem älteren Notebook gut, also wäre es auch dann keine Fehlinvestition gewesen, wenn ich die Box damit nicht hätte wiederbeleben können.

Und tatsächlich: Box blieb auch nach Plattentausch tot.

Internet-Recherchen förderten zutage, dass es sich in diesem Fall immer lohnt, das BIOS zurückzusetzen. Dazu zieht man auf der Platte kurz die Leitung für die BIOS-Dauer-Stromversorgung durch die kleine dort abgelegte Knopfzelle ab.

Hört sich gut an? Es ist eine EEE-Box! Die kann man nicht einfach mal aufklappen, kurz reingreifen und wieder zuklappen. Wie der Prozess des Auseinandernehmens und Wiederzusammenbaus aussieht, darüber gibt dieses YouTube-Video Auskunft. Was dort so fix vonstatten geht, dauert in der Realität etwa fünf Stunden und kostet Nerven – war im aktuellen Fall aber erfolgreich.

Soald das Gerät lief, versuchte ich zunächst die Installation einer Serversion von Ubuntu 18.04 LTS. LTS steht für Long-Term-Service, es handelt sich somit um eine Variante, die meherere Jahre mit Sicherheitsupdates ausgestattet wird. Für einen Computer, der Langzeitdienste ohne Veränderungen wie Neu-Installationen  verrichten soll, ist dies vorteilhaft. Außerdem brauchen FHEM (das SmartHome-Steuersystem) und Zoneminder (die vielleicht zu nutzende Kamera-Steuerungssoftware) Server-Komponenten, die man bei Desktop-Versionen von Ubuntu lästigerweise erst nachinstallieren muss.

Und wieder falsch gedacht. Zwar war das Server-Ubuntu schnell auf dem PC installiert, aber es hat nun einmal keine grafische Benutzeroberfläche – und genau die möchte ich ja für die Teamviewer-Fernsteuerung und für den lokalen Aufruf der Kamera-Oberflächen ohne Zonmeminder oder weitere Client-PCs auch haben. Theoretisch lassen sich fast beliebige Oberflächen (Lubuntu, Xubuntu, Ubuntu…) nachrüsten, aber das scheiterte hartnäckig an „fehlenden Paketquellen“ – ein Fehler, der sich auch nach stundenlangem Auspobieren aller möglichen Lösungsvorschläge aus den einschlägigen Linux-Foren nicht beheben ließ.

Nun habe ich ein komplettes Desktop-Lubuntu installiert, und es läuft. Lubuntu hat eine sehr schlanke grafische Benutzeroberfläche, die den genutzten PC nicht übermäßig fordert. Was noch aussteht, ist die TeamViewer-Installation, die derzeit – hoffentlich – vonstatten geht, während ich dies schreibe. Ich melde mich wieder, wenn der PC damit am Netz ist.

 

 

 

Eindringlingsalarm

Seit ein paar Wochen hat die erste Testkamera Einzug gehalten, das Haus hat somit ein „Auge“.

Alarm: Besuch vor dem Fenster!

Es handelt sich um eine Indoor-Kamera vom Typ tp-link NC 450. Man kann sie per Mobilfunk-App und Browser erreichen, wobei die Funktionalität, die dem Anwender im Browser zur Verfügung steht, in einzelnen Punkten vom Browser-Typ, dem Betriebssystem und der Versionsnummer beider Ebenen abhängt (etwa davon, welche Video-Codecs zur Verfügung stehen).

Die Kamera liefert Live-Bilder, kann Fotos und Bilder machen, lässt sich drehen und auf und ab schwenken, hat eine Zoom-Funktion und verfügt über eine eigene Bewegungserkennung, die eine Einbindung in ein Programm wie „Zoneminder“ im Grunde überflüssig macht. Die Bewegungserkennung der Kamera lässt sich einfach und intuitiv auf beliebige Bereiche des Bildes einschränken, wozu man auf einem recht engmaschigen Raster per Maus oder Finger-Tap jene Quadrate anwählt, die auf Veränderungen beobachtet werden sollen. Die aktiven Felder müssen dabei nicht zusammenhängen. Außerdem besteht noch die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Erkennung in drei Stufen festzulegen.

DasTestergebnis lässt sich recht kurz zusammenfassen: Gutes Bild, alles funktioniert ganz famos, auch unter den erschwerten Bedingungen der Satellitenübertragung samt dahinterliegenden Repeater-WLAN. Klar – bewegt man die Kamera ferngesteuert, folgt sie den Wischbewegungen auf der App oder den Mausklicks am PC-Bildschirm ein wenig träger als bei einer normalen DSL- oder gar Glasfaserverbindung. Wenn man das weiß und akzeptiert, ist die Anwendung via Satellit aber auf keinen Fall kein Problem, dass die Nutzung für eine professionelle Überwachung ausschließen würde. Eine schlechte WLAN-Verbindung im Haus wirkt sich weit stäker aus als die Anbindung übers All.

Anfangs gab es eine Weile Störungen, wenn man abwechselnd über die App und die Browser-Konsole auf die Kamera zugriff und Einstellungen änderte – dann kam es vor, dass die Parameter nicht synchronisiert waren und beim Aufruf des jeweils anderen Zugriffsweges alte Einstellungen reaktiviert wurden, etwa für die Bewegungserkennung. Seit einiger Zeit ist dieser Effekt verschwunden, ohne dass ich irgendetwas dazu unternommen hätte – abgesehen von der Tatsache, dass die Kamera jetzt an einem Ort mit erheblich besserer WLAN-Abdeckung steht.

Indoor-Kamera au Foto-Stativ schaut zum Fenster raus – so kam der Vogel aufs Bild

Auch die Bewegungserkennnung funktioniert erfreulich gut und zuverlässig. Nur wer die Kamera entgegen ihrem eigentlichen Einsatzgebiet auch einmal aus dem Fenster etwa in den Garten richtet, muss eine Weile nach den richtigen Einstellungen suchen – denn im Wind schwankende Zweige oder über den Boden huschende Schatten sind eben auch Bewegungen. Wie „scharf“ und schnell das System reagieren kann, zeigt das eingangs wiedergegebene Bild eines Hausrotschwanzes im Flug – ein winziger Vogel, der vor dem Fenster, an dem die Kamera stand, offenbar Fliegen gejagt hat und dabei von der Kamera auf frischer Tat in der Luft stehend erwischt wurde.

Beim Blick auf das Bild bedenke man: Dies ist keine Wildkamera, der Vogel bewegte sich sehr schnell in unmittebarer Nähe der Kamera, und das Fenster war – Schande über mein Haupt – nicht sonderlich gut geputzt. Dafür ist das Bild erstaunlich scharf, und der kleine Vogel zeigt, was ihm seinen Namen gibt und was man, wenn er am Boden sitzt, eigentlich kaum einmal zu sehen bekommt: Seinen hübschen rostroten Fächerschwanz.

Das Bild hat die Kamera übrigens als  „Alarm“ per App und per E-Mail geschickt, Beides funktioniert ebenfalls bestens. Es fiel lediglich auf, dass im Konfigurationsmenü der Platz für die E-Mail-Adresse der Kamera ein wenig kurz geraten ist, bei langen Domain-Namen kann dies die Auswahlmöglichkeiten einschränken. Schön ist, dass die Kamera, die sich an Decken und Wänden festschrauben lässt, auch über einen Standard-Stativanschluss für Fotogeräte verfügt. Wer immer mal wieder andere Bereiche eines Gebäudes im Blick behalten will, dann das Gerät damit gut trasportieren und auf dem Fotostativ flott in Betrieb nehmen.

Langer Rede kurzes Resultat: Diese Kamera gefällt mir gut!

… und alles wieder anders

Viel passiert in der letzten Zeit. Viel Gutes und vieles „zum Haare ausraufen“.

Zuerst gelang es, auch den Linux-Server fernsteuerbar zu machen. Er funktioniert nämlich neuerdings – eine ganz eigene Geschichte, die ich vielleicht irgendwann einmal nachhole.

Die Installation von Teamviewer misslang zwar zunächst, da für die grafische Anzeige Pakete fehlten und Linux-Abhängigkeiten somit nicht aufzulösen waren, aber dies ließ sich mit einer Nachinstallation der fehlenden Komponenten lösen – kurioserweise, obwohl die Nachinstallation mittendrin abbrach. Dananch sich der Linux-Server selbst via WLAN problemlos remote bedienen, und zwar flüssiger als sein Linux-Pendant.

Kurz darauf auch noch eine Nachricht vom Linux-Magazin: Auch dort interessiert man sich nun für einen Beitrag, natürlich fokussiert auf ein Szenario unter Linux: Kamera-Überwachung mittels Zoneminder. Zoneminder ist eine freie, aber professionelle Software zur Gebäudeüberwachung, die alle Funktionen für eine datenschutzgerechte Einrichtung mitbringt.

So weit, so gut. Etwas später musste das ganze Rechenzentrum dann noch einmal kurz vom Netz, und daraufhin ging alles schief. Beim Wiederhochfahren blieb, wie schon erwähnt, zunächst der Windows-Rechner – die EEE-Box – „tot“, wahrscheinlich hat es die Festplatte erwischt. All das was ich hier und hier und hier an Arbeit in das gute Stück gesteckt habe, ist damit erst einmal Makulatur.

Was soll’s, kommt eben das Linux-Pendant ‚rüber auf den zentralen Server-Tisch, er scheint ja sowieso erst einmal in den Mittelpunkt des Interesses zu rücken.

Aber was hat mich dann nur geritten, gleichzeitig den kleinen Monitor statt des Röhrenmonstrums anzustecken, vorher die Auflösung zu ändern UND auch noch die Netzverbindung von WLAN auf Kabel umzustellen?

Das Ergebnis war ein Linux ohne Anzeige, das überdies auch nicht mehr übers Netz erreichbar war. Ausgesperrt auf einen Sitz.

Vier Stunden hat es gekostet, herauszufinden, wie man im Recovery-Modus den Schaden behebt, Alle gängigen Rezepte der „Ubuntuusers“ brachten nichts, erst eine Anleitung zum Löschen aller nicht-generischen Grafiktreiber führte zum Erfolg. Seitdem hat der Linux-Server die Platzhirsch-Rolle übernommen, und es läuft bereits die Zoneminder-Installation.

EEE-Box gibt auf

Die EEE-Box ist verstorben. Mir scheint, dass die eingebaute Festplatte dem Dauerbetrieb nicht gewachsen war – jedenfalls fuhr sie nach einem Stromausfall nicht mehr hoch. Hält man beim Start das Ohr ans Gerät, fehlt das vertraute Klicken und Rauschen der eingebauten Festplatte.