… und dann kam Friedrike

Sturmtief Friedrike hat dem ganzen Smart-Home-via-Satellit-Projekt einen heftigen Dämpfer verpasst. Der Sturm hat die Stromversorgung zum Haus gekappt und den Giebel teilweise aus der Fassade gerissen.

Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich: Wie kann ein Sturm ein Fassadenteil aus einer Wand reißen? Sturm drückt doch eher ein!

Nun ja, man braucht dazu eine ganz bestimmte Konstellation und ein paar ganz bestimmte Zutaten.

Zutat 1 ist die Tatsache, dass das alte Haus auf dem Lande liegt. Dort ist es noch ganz normal, dass die Hausstromversorgung nicht unterirdisch im Keller ankommt, sondern oberirdisch Mast für Mast vom nächsten Transformator her herangeführt wird. Der „letzte Meter“ des Kabels führt dann eben vom nächstgelegenen Holzmast zu einem hohen Punkt am Haus, dahinter an der Wand liegt der Hausanschlusskasten.

Zutat 2 ist ein eigentlich unverdächtiger Baum, der eigentlich zu weit vom Haus entfernt liegt, um Schaden anrichten zu können. In diesem Fall eine Fichte.

Zutat 3 ist viel Regen, der den Boden aufweicht.

Zutat 4 ist ein Zehn-Jahre-Sturm wie Friedrike, die den Baum umwirft – netterweise am Haus vorbei, aber dafür mitten in die Stromleitung zwischen letztem Mast und Giebel. Die Spannung der Leitung reißt dann den Giebel aus dem Haus. Krawumm.

„Gibt es denn da keine Sollrissstelle?“, fragen Sie jetzt vielleicht.

Offenbar nicht. Vor vielen vielen Jahren hörten wir im Haus einmal einen permanenten 50-Hertz-Brumm an kalten Wintertagen und alarmierten die Netzbetreiber – die in Windeseile anrückten und die  Stromzuleitung lockerten. Sie hatte sich bei Kälte so sehr zusammengezogen, dass sie schon damals an der Wand zog. „Hätte den Giebel rausreißen können“, sagten die Abgesandten des Elektrizitätswerks damals. Ich schließe daraus, dass es keine Sollstelle für Bruch oder Riss gibt. Mal sehen, was jetzt die Gutachter aus der Sache machen.

Jedenfalls ist Projekt damit erst einmal verzögert – ohne Strom kein Internet. Wir werden sehen, wie – oder besser: wann – es weitergeht.

Jedenfalls mit Notstromversorgungen für den Internetzugang und die Fernsteuerung, das ist hiermit schon mal klar. Damit die alte Burg in solchen Fällen noch um Hilfe rufen kann, bevor sie stromlos in tiefen Schlaf versinkt…

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