Seit ein paar Wochen hat die erste Testkamera Einzug gehalten, das Haus hat somit ein „Auge“.
Alarm: Besuch vor dem Fenster!
Es handelt sich um eine Indoor-Kamera vom Typ tp-link NC 450. Man kann sie per Mobilfunk-App und Browser erreichen, wobei die Funktionalität, die dem Anwender im Browser zur Verfügung steht, in einzelnen Punkten vom Browser-Typ, dem Betriebssystem und der Versionsnummer beider Ebenen abhängt (etwa davon, welche Video-Codecs zur Verfügung stehen).
Die Kamera liefert Live-Bilder, kann Fotos und Bilder machen, lässt sich drehen und auf und ab schwenken, hat eine Zoom-Funktion und verfügt über eine eigene Bewegungserkennung, die eine Einbindung in ein Programm wie „Zoneminder“ im Grunde überflüssig macht. Die Bewegungserkennung der Kamera lässt sich einfach und intuitiv auf beliebige Bereiche des Bildes einschränken, wozu man auf einem recht engmaschigen Raster per Maus oder Finger-Tap jene Quadrate anwählt, die auf Veränderungen beobachtet werden sollen. Die aktiven Felder müssen dabei nicht zusammenhängen. Außerdem besteht noch die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Erkennung in drei Stufen festzulegen.
DasTestergebnis lässt sich recht kurz zusammenfassen: Gutes Bild, alles funktioniert ganz famos, auch unter den erschwerten Bedingungen der Satellitenübertragung samt dahinterliegenden Repeater-WLAN. Klar – bewegt man die Kamera ferngesteuert, folgt sie den Wischbewegungen auf der App oder den Mausklicks am PC-Bildschirm ein wenig träger als bei einer normalen DSL- oder gar Glasfaserverbindung. Wenn man das weiß und akzeptiert, ist die Anwendung via Satellit aber auf keinen Fall kein Problem, dass die Nutzung für eine professionelle Überwachung ausschließen würde. Eine schlechte WLAN-Verbindung im Haus wirkt sich weit stäker aus als die Anbindung übers All.
Anfangs gab es eine Weile Störungen, wenn man abwechselnd über die App und die Browser-Konsole auf die Kamera zugriff und Einstellungen änderte – dann kam es vor, dass die Parameter nicht synchronisiert waren und beim Aufruf des jeweils anderen Zugriffsweges alte Einstellungen reaktiviert wurden, etwa für die Bewegungserkennung. Seit einiger Zeit ist dieser Effekt verschwunden, ohne dass ich irgendetwas dazu unternommen hätte – abgesehen von der Tatsache, dass die Kamera jetzt an einem Ort mit erheblich besserer WLAN-Abdeckung steht.
Indoor-Kamera au Foto-Stativ schaut zum Fenster raus – so kam der Vogel aufs Bild
Auch die Bewegungserkennnung funktioniert erfreulich gut und zuverlässig. Nur wer die Kamera entgegen ihrem eigentlichen Einsatzgebiet auch einmal aus dem Fenster etwa in den Garten richtet, muss eine Weile nach den richtigen Einstellungen suchen – denn im Wind schwankende Zweige oder über den Boden huschende Schatten sind eben auch Bewegungen. Wie „scharf“ und schnell das System reagieren kann, zeigt das eingangs wiedergegebene Bild eines Hausrotschwanzes im Flug – ein winziger Vogel, der vor dem Fenster, an dem die Kamera stand, offenbar Fliegen gejagt hat und dabei von der Kamera auf frischer Tat in der Luft stehend erwischt wurde.
Beim Blick auf das Bild bedenke man: Dies ist keine Wildkamera, der Vogel bewegte sich sehr schnell in unmittebarer Nähe der Kamera, und das Fenster war – Schande über mein Haupt – nicht sonderlich gut geputzt. Dafür ist das Bild erstaunlich scharf, und der kleine Vogel zeigt, was ihm seinen Namen gibt und was man, wenn er am Boden sitzt, eigentlich kaum einmal zu sehen bekommt: Seinen hübschen rostroten Fächerschwanz.
Das Bild hat die Kamera übrigens als „Alarm“ per App und per E-Mail geschickt, Beides funktioniert ebenfalls bestens. Es fiel lediglich auf, dass im Konfigurationsmenü der Platz für die E-Mail-Adresse der Kamera ein wenig kurz geraten ist, bei langen Domain-Namen kann dies die Auswahlmöglichkeiten einschränken. Schön ist, dass die Kamera, die sich an Decken und Wänden festschrauben lässt, auch über einen Standard-Stativanschluss für Fotogeräte verfügt. Wer immer mal wieder andere Bereiche eines Gebäudes im Blick behalten will, dann das Gerät damit gut trasportieren und auf dem Fotostativ flott in Betrieb nehmen.
Langer Rede kurzes Resultat: Diese Kamera gefällt mir gut!


